Dittershausen leistet bei 31:33-Heimniederlage bis zum Schluss Widerstand
Fuldabrück – Wer am Ende die Nase vorn haben würde, blieb bis fast zum Schluss unklar. Schließlich setzten sich die Handballer der HSG Baunatal in einem ebenso spannenden wie stimmungsvollen Oberliga-Derby bei der TSG Dittershausen 33:31 (17:16) durch. Grund zur Freude hatte der Zweite zudem, weil Spitzenreiter TV Hersfeld patzte und beide nach Minuspunkten nun gleichauf liegen.
An den Titelkampf mochte HSG-Trainer Mike Fuhrig keinen Gedanken verschwenden. „Die Saison ist noch sehr lang. Zumal wir den langfristigen Ausfall von Jannis Kiekel verkraften müssen.“ Freuen dürfen sich die Baunataler immerhin über Simon Gruber. Dieser kommt nach seinem Achillessehnenriss immer besser in Schwung und überzeugte gegen Dittershausen im Abschluss und als Vorbereiter. Den etwas besseren Start erwischten die Gäste und lagen schnell 3:1 vorn. Weil sich die Dittershäuser aber rasch fingen, entwickelte sich ein rasantes Duell. Bald lag die TSG 6:3 vorn und nach einer guten Viertelstunde sogar 10:6. Kamen beide Teams bis dahin zu vielen schnellen Toren., so mussten sie von da ab öfter in den Positionsangriff. Auch in der Folge wechselte temporeiches Spiel mit etwas zäheren Passagen. Die HSG legte nun ihrerseits bald wieder den Schalter um. Ihre Abwehr agierte bissiger und unterband das Passspiel der TSG immer öfter. Kamen die Kontrahenten nicht über Kombinationen zum Erfolg, klappte es oft über starke Einzelaktionen. So wie in der 22. Minute. Binnen zwölf Sekunden brachte ein Rückraumkracher von Luca Wagenknecht zunächst das 11:12 für Dittershausen, ehe Lukas Dexling vom Kreis nach feinem Anspiel von Simon Gruber das dreizehnte Baunataler Tor erzielte.
Mit einer knappen 17:16-Führung für die Gäste ging es in die Pause, alles war offen. Auch nach dem Wechsel gelang es zunächst keinem, sich abzusetzen. Dann aber blieb Dittershausen sechs Minuten lang ohne Treffer eigenen Treffer. Als die Baunataler 25:20 (43.) vorn lagen, schien der Weg zum Sieg bereitet. Neben Gruber spielte bei den Gästen auch Lasse Gnau eindrucksvoll auf, glänzte als Vollstrecker und Vorbereiter.
Doch Dittershausen befreite sich wieder aus dem Würgegriff und holte Tor um Tor auf. Spätestens mit dem 28:28-Ausgleich durch Magnus Benedix, als sich der Kreisläufer, anfangs mit dem Rücken zum Tor stehend, geschickt durchsetzte (53.), war alles möglich. Unmittelbar danach beendete Gnau eine neunminütige Torflaute der Gäste. Weiter wogte nun der Kampf. Entschieden wurde er erst in der letzten Minute, als Adrian Rudolph einen Siebenmeter zum 33:31 verwandelte. Zuvor hatte Max Henkel im HSG-Tor zweimal einen Treffer der TSG verhindert.
Danach ließen sich die Baunataler von ihrem Anhang lautstark feiern. Begeistert zeigte sich auch Fuhrig. „Das war ein überragendes Kampfspiel, in dem beide Teams respektvoll miteinander umgegangen sind und jeweils mit toller Moral nach Rückständen zurückgekommen sind“, sagte er.
Absolut gegensätzliche Gefühle empfand Mirko Jaissle. „Uns sind in der Vorwärtsbewegung zu viele einfache technische Fehler unterlaufen. Damit haben wir es uns unnötig kompliziert gemacht“, sagte der Dittershäuser Trainer und ergänzte: „Baunatal musste nicht einmal außerordentlich gut spielen, um zu gewinnen. Wir haben sie eingeladen. Das ist ärgerlich.“